Denkenswertes
Logotherapie
Nach Sigmund Freud und Alfred Adler kam Viktor Frankl. Ungefähr am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Dank der Pionierarbeit Sigmund Freuds der Psyche des Menschen zum ersten Mal medizinischer Wert beigemessen und die Psychotherapie als wichtiger Bereich der Medizin zugerechnet. Insofern haben wir der Pionierarbeit von Sigmund Freud viel zu verdanken. Währendessen sich die Psychoanalyse (auch Tiefenpsychologie) Freuds jedoch vorrangig mit den Ursachen von psychischen Krankheiten beschäftigt, diese oft in der Vergangenheit und der Kindheit eines Menschen sucht, schaut die Logotherapie von Viktor Frankl aus einer anderen Perspektive auf das Leben: Was macht und hält einen Menschen psychisch gesund?
Der Psychiater und Neurologe Prof. Dr. Viktor Frankl definierte - auch durch und trotz seiner traumatischen Erlebnisse in Konzentrationslagern zur Zeit des zweiten Weltkriegs - Antworten auf diese Frage, die er als Logotherapie formulierte (er bezeichnete seine Arbeit auch als Höhenpsychologie). Zentral an dieser Form der Psychotherapie (siehe auch: Menschenbild) ist die Frage nach dem Sinn, und zwar nicht unbedingt in einem universellen, sondern vielmehr immer im sehr konkreten und spezifischen Zusammenhang des Lebens.
Viktor Frankl formulierte unter anderem den Satz
Ein Ziel haben ist die größte Triebkraft im Leben eines Menschen.
Diese Aussage (unter vielen anderen) gibt sehr verkürzt, aber dementsprechend pointiert wieder, was uns Menschen am Leben (oder auch lebendig) hält: Sinnerfüllte Ziele, wertorientierte Handlungen, die Hingabe an eine uns überragende Sache und das "Vergessen" des eigene Ichs.
Die Logotherapie wird rund um die Welt, von zahlreichen TherapeutenInnen und BeraternInnen angewendet und an vielen Instituten gelehrt. Die Quintessenz der Arbeit von Viktor Frankl lässt sich in vielen anderen, nicht-therapeutischen Bereichen wiederfinden.