Menschenbild
Der Erfolg einer Beratung hängt (nicht nur, aber trotzdem) ganz wesentlich davon ab, welche Herangehensweise und welche Vorannahmen ("psychologische Schule") ein Berater wählt. Ganz ähnlich verhält es sich mit all den Entscheidungen, die wir tagtäglich treffen: Unsere Vorannahmen, unser Vorwissen, oder - anders formuliert - die "Landkarte" unserer gedanklichen Umgebung beeinflusst unsere Entscheidungsprozesse maßgeblich, und liefert uns die "Daten", auf deren Basis wir uns für die eine oder die andere Möglichkeit entscheiden. Selbst wenn wir möglicherweise in verschiedenen Situationen denken, es gäbe gar keine Entscheidungsoptionen, so kann auch dies stark an unseren Vorannahmen liegen. Ebenso ist jede psychologische Methode auf theoretischen Vorannahmen und einer spezifischen Sicht auf das Menschsein gebaut. Neben der Logotherapie gibt es viele andere psychologische "Schulen". Einige wenige sollen hier genannt werden:
- die Tiefenpsychologie oder analytische Therapie Sigmund Freuds
- die systemische Psychotherapie
- die Verhaltenstherapie
Wir von Sinn*Raum haben uns für die "Logotherapie und Existenzanalyse" Viktor Frankls entschieden, da diese Sicht auf den Menschen unserer Erfahrung nach der Wirklichkeit am Nächsten kommt. Die Logotherapie geht davon aus, dass jeder Mensch ein einzigartiges Individuum aus Körper, Psyche und Geist darstellt, wobei der geistige Aspekt uns als Menschen besonders auszeichnet: Diese Dimension unseres Wesens macht uns fähig, über uns selbst zu reflektieren, nach dem Sinn und sinnvollen Optionen zu suchen, unsere Werte zu entdecken und beides - notfalls - gegen die Umstände zu verwirklichen.
Die Herausforderung besteht nun darin, sich immer wieder zum Nachdenken provozieren zu lassen und die eigenen Vorannahmen zu hinterfragen. Die Logotherapie, mit ihrem ressourcenorientierten und hoffnungsvollen Blick auf die Möglichkeit des Einzelnen, bietet uns ein gutes Werkzeug, diese Prozesse immer wieder fruchtbar zu nutzen.